Konami auf der E3 – Ein Herz für wahre Gamer?

Als letzte Konferenz eines größeren Publishers präsentierte Konami gestern Abend am vorletzten Messetag den heißen Scheiß aus Fernost. Denn obwohl auch Konami längst international breit entwickeln lässt, besitzen ihre Games doch immer einen speziellen asiatischen Touch.
Doch bevor man sich über die potenziellen Hits freuen konnte, musste man bei Konami lange warten. Das lag nicht nur am weitestgehend völlig überlasteten Webstream-Angebot, sondern auch daran, dass Konami zunächst eine Menge Titel vorstellte, die die breite Masse und den Casual-Markt ansprechen sollten. Zusammen mit der speziellen japanischen Interpretation der neuen Bewegungstechnologien kamen da zum Teil sehr seltsame Titel heraus.
Der Heuhaufen für die Säue
Die ersten Beiden davon richteten sich wohl explizit an das amerikanische Publikum vor Ort. Mit DefJam RapStar wird eine Art HipHop-SingStar mit Broadcast-Option erscheinen und mit Luncha Libre – Heroes del Ring kommt ein Titel, der sich ganz dem mexikanischen Wrestling verschreibt.
Saw 2 – Flesh & Blood verspricht die Freunde der Torture-Filme zu erfreuen und scheint sich wie der Vorgänger recht gut am Filmsetting zu orientieren. Das Konzept basiert etwas auf einem Puzzlespiel, da es in erster Linie um die Todesfallen geht. Für Microsofts neue Bewegungssteuerung Kinect wurden das Snowboard-Game Adrenalin Misfits und das Tanzspiel Dance Masters angekündigt, beides keine besonders erbaulichen Aussichten.
Ein weiteres SingStar ähnelndes Spiel war dann der Lizenz-Titel zur amerikanische Erfolgs-Musical-Serie Glee, der einem die Fernseh-Songs Karaoke singen lässt. Danach stellte Hudson noch eine ganze Reihe Titel kurz vor, die alle sehr schlimm waren, darunter mehrere DecaSports. Mit der einzigen Ausnahme Lost in Shadow, ein wirklich innovatives Physik-Jump’n’Run, in dem man nur mit den Schatten von Dingen spielt.
Die japanischen Perlen
Nachdem der Massenkram kaum ein Ende zu nehmen schien, war es dann schön zu sehen, dass Konami für alle ihre drei Kernmarken neue Titel ankündigte. Es begann mit einem neuem Silent Hill, das wieder vom amerikanischen Studio entwickelt wird, welches langsam aber sicher auch das Gefühl dafür zu entwickeln scheint, was die Serie ausmacht. Im neuen Teil scheint man ein Gefängnisflüchtling zu sein, der sich auf der Flucht in das berühmte verfluchte Städtchen verirrt. Sowohl Trailer als auch Gamegrafik sahen schon sehr gut aus.
Eine neue Marke wurde mit NeverDead vorgestellt. Das Szenario spielte in einer zerstörten Stadt und die Charaktere wurden von Monstern gejagt. Einer der Hauptcharaktere wird in der Lage sein, seine Körperteile zu verlieren und wieder zusammenzusetzen. Vom Gameplay schien der Titel ziemlich ballerlastig zu sein.
Bei der Vorstellung des neuen Metal Gear Solid – Rising ließ sich Kojima nicht blicken, da er die Entwicklung anscheinend seinem Vertrautem Matsuyama übergeben hat. Im diesem Teil geht es um den sinnvollen Einsatz von Schwertschnitten um u.a Cyborgs zu schnetzeln und deren Energie in sich aufzusaugen. Das Katana wird dabei auch gegen Schusswaffen bestehen können und das Stealth-Gameplay soll etwas zurückgenommen werden.
Zurück ins Schloss
Bei Castlevania konnte man gleich zwei neue Titel zeigen, das Erste, Harmony of Despair, wird dabei ein Remake eines alten Teil für die Download-Plattformen der HD-Konsolen werden. Zusätzlich bietet es einen Multiplayer-Modus mit bis zu fünf Charakteren an.
Absolutes Highlight der Präsentation war aber ohne Zweifel das neue 3D-Castlevania Lords of Shadow. Der Trailer zeigte dazu fantastische Spieler-Models und sehr gute Synchronsprecher in Form bekannter Schauspieler wie Patrick Stewart. Die Atmosphäre war angenehm düster passend zu Castlevania und das Gameplay schien eine Mischung aus Devil May Cry und ein bisschen God of War zu sein. Wir hoffen, dass man sich dort nicht zu sehr orientiert, God of War Klone gib es schließlich schon genug.
Zusammenfassend fuhr Konami viele neue schöne Coregamer-Titel auf, die leider auch wieder von viel Casual-Kram begleitet wurde. Dennoch war die Show ein schöner Abschluss für das sich langsam nähernde Ende der E3.