Mehr Immersion in der U-Bahn - genau das, was es braucht?
Als einen der letzten Gameplay-Berichte von der Gamescom können wir noch über die interessante, VR-exklusive Demo zu Metro Awakening berichten. Die Serie hat sich mit atmosphärischen postapokalyptischen Horror- und Thriller-Shootern einen Namen gemacht. Es scheint naheliegend, dass auch VR ein gutes Medium ist, was mit dieser Vorlage fantastisch funktionieren könnte. In unserer 25-minütigen Demo konnten wir in die Rolle eines Arztes namens Serdar schlüpfen, der versucht, seine Frau wiederzufinden, und uns selbst ein Bild davon machen. Tatsächlich basiert auch dieser Titel Spiel wieder auf einem Roman des populären Metro-Autors Dmitry Glukhovsky, der den Entwicklern als Berater zur Seite steht. Metro Awakening soll atmosphärische Erkundung, Schleichen und Kämpfe sinnvoll miteinander verbinden.
Nach dem Einstieg in die Spielmechanik und dem Einstellen der VR-Settings überrascht bei Metro Awakening zunächst jedoch der Detailreichtum und die Grafik-Pracht, die solche aktuellen VR-Titel darstellen können. Auch wenn dies sicherlich mit einigen Tricks erreicht wurde, da in den Moskauer U-Bahn-Tunneln auch viel mit Dunkelheit und nicht sichtbaren Elementen im Spiel gearbeitet wird, fällt es uns Spielern nicht auf.
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Der spielbare Level hatte nur eine Handvoll Story-Elemente zu bieten, die uns schlüssig erklären wollten, was genau in diesem Abschnitt zu tun war. Das machte aber erstmal nicht viel aus, da man sich erst einmal mit der interessanten Bedienung und vor allem der Darstellung typischer Metro-Spielelemente wie Gasmaske, Geigerzähler, Waffenmanagement etc. zurechtfinden muß. Das ist hier nämlich so gelöst, dass man einfach auf den Rücken und die anderen Körperteile der Spielfigur zugreifen kann, so dass man mit den VR-Controllern einfach auf diese Teile zugreifen kann und auch so zum Beispiel das Inventar einfach nutzen kann.
Zur Umsetzung der Steuerung ist vielleicht noch zu erwähnen, dass ich mich aus Angst vor Übelkeit für eine statische Bewegungsvariante mit Sprüngen im Level entschieden habe, was der Immersion vielleicht nicht ganz zuträglich war und natürlich auch die Flexibilität beim Reagieren auf die Monster einschränkte. Aber ich kann behaupten, dass das Shooter-Gameplay im Großen und Ganzen schon sehr gut funktioniert. Das Handling ist auf jeden Fall sehr gut, auch wenn die ganze Inszenierung der Gegnerangriffe natürlich von den Machern etwas gemächlicher gestaltet wurde, so dass man dem Geschehen auch bequem folgen kann.
Die Atmosphäre im Spiel ist wirklich super bedrückend, unterstützt durch die gute Grafik und die schönen Partikeleffekte sowie durch die sehr gut gestalteten Monster, denen man lieber nicht zu nahe kommen möchte. Über die menschlichen NPCs kann man leider nicht so gut sprechen, da sie noch eher durchschnittlich wirkten. In der Demo gab es auch nicht so viele und man hat sich hauptsächlich über Funk unterhalten. Das Level war sehr unterhaltsam und interessant gestaltet und hat Lust auf mehr gemacht.
Allerdings merkt man deutlich, dass es sich hier zwar um ein gelungenes Spiel handelt, aber nicht mehr um die ursprünglichen ukrainischen Macher dahinter und damit auch die Spielatmosphäre und vielleicht auch die subtile Russland-Kritik der Vorlage etwas abhanden gekommen sind. Durch den VR-Faktor wirken die tunnelartigen Levels teilweise eher wie eine Geisterbahn mit Arcade-Charakter, wenn man den Monstern begegnet. Das Übernatürliche, Abstrakte und Beklemmende der verschiedenen Fraktionen und Mächte war in unserer Demo noch nicht zu spüren. Das heißt nicht, dass Metro Awakening kein guter VR-Titel oder kein guter Metro-Titel werden kann. Ob es aber mit den großen Vorbildern mithalten kann, muss sich erst noch in längeren Spielphasen zeigen. Aber es ist wirklich schön zu sehen, dass die Metro-Reihe sich weiterhin großer Beliebtheit erfreut und auch neue Titel mit dem Hintergrund des ursprünglichen Autors erscheinen, die mit anderen Entwicklern die Story in anderen Medien fortschreiben. Und es ist den heutigen VR-Spielen schon hoch anzurechnen, dass sie so weit gekommen sind, einen klassischen Shooter in dieser Spielmechanik sinnvoll abzubilden, ohne dass man große Umstellungsprobleme hat.
Es war erfreulich, dass VR dieses Jahr so stark war und viele spannende und interessante Titel herauskamen, die alle weit über irgendwelche Spielereien oder nur Tech-Demos hinausgingen. Metro Awakening ist auf jeden Fall einen Blick wert, wenn man sich für Serien, Horror oder VR-Unterhaltung für Erwachsene interessiert.
Der Titel wird voraussichtlich 2024 für PlayStation VR2, Meta Quest 2 und 3 sowie PC VR von Vertigo Games veröffentlicht.
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