Auf der E3 konnte ich erstmals das interaktive Abenteuer “Last Day of June” des italienischen Entwicklers Ovasonico anspielen. Last Day of June erzählt uns die Geschichte von Carl und June. Carl hat die Vision, dass June in der Zukunft auf tragische Art und Weise durch einen Autounfall ums Leben kommt. Jetzt liegt es an Euch diese Tragödie zu verhindern und die Zukunft zu verändern.
Die auf der E3 spielbare Demo stellt den Anfang des Spiels dar. Das Paar Carl und June sitzt in einer wundervollen Szenerie an einem See und genießt den Anblick. Ovasonico setzt auf Nonverbale Storytelling und allein durch die Gestik der Charaktere, Musik und Bildsprache wird die Geschichte des Spiels erzählt.
So steuere ich Carl und muss June eine Decke bringen, da sie etwas fröstelt. Ganz nebenbei pflücke ich eine Blume und stecke diese June ins Haar. Der zweiten Teil der Demo spielt im Haus von Carl und June und ich konnte in die Rolle von June schlüpfen und das Haus erkunden.
Dem Spiel gelingt es direkt in den ersten Minuten eine wunderbare Atmosphäre zu erzeugen. Ich setze mir in dem dunklen Präsentationsraum die Kopfhörer auf und war sofort in der Geschichte drin. Dies ist vor allem dem Artdesign zu verdanken. Das Design ist jetzt schon das Alleinstellungsmerkmal des Spiel und passt hervorragend zur Geschichte. Der Stil wirkt Anfangs etwas morbide, da die Charaktere keine Augen besitzen. Auf dem ersten Blick musste ich direkt an Tim Burton und seine Animationsfilme “A Nightmare Before Christmas” und “A Corpse Bride” denken. Das Tim Burton-reske Artdesign kommt nicht von ungefähr.
Autor/Regisseur/Animator Jess Cope ist an der Entwickler von Last Day of June beteiligt. Jess Cope war unter anderem für die Animation bei Tim Burtons Animationsfilm “Frankenweenie” zuständig und führte Regie bei dem Musikvideo “Here Comes Revenge” von der Band Metallica. Darüber hinaus arbeitet Kreativ-Direktor Massimo Guarini (Murasaki Baby und Shadows of the Damned) an Last Day of June.
Die Musik des Spiels stellt ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal dar und fügt sich hervorragend in die Szenerie. Die zarten musikalischen Klänge untermalen das Spiel wunderbar und schaffen eine intime Atmosphäre. Der britische Musiker und Produzent Steven Wilson ist verantwortlich für die musikalische Untermalung des Spiels. Der Song Harmony Korine von dem Album Insurgentes aus dem Jahr 2009 findet sich z.B. in einem der ersten Trailer des Spiels wieder.
Entwickler Ovasonico und Spiel stellen dem Spieler die Frage: “Was würde ich tun, um meinen Partner zu retten?”. Dies ist natürlich ein sehr starkes Motiv und am Ende werden wir sehen inwiefern, es dem Entwickler gelingt, eine emotionale Bindung zwischen dem Spieler und seinen Charakteren zu erzeugen.
Die unterschiedlichen Strömungen aus Design und Musik, sowie das Team hinter Last Day of June, finde ich persönlich schon jetzt sehr spannend und ich hoffe, dass wir am Ende eine spannende Geschichte mit einem wundervollem Artdesign präsentiert bekommen werden. Last Day of June könnte also ein fesselndes Abenteuer über die Liebe und den Verlust werden. Was würdest du tun, um einen geliebten Menschen zu retten?
Last Day of June erscheint am 31. August 2017 für PC und PlayStation 4.