Martin Scorsese nutzte den geschichtlichen Hintergrund der frühen Industrialisierung der Vereinigten Staaten um Geschichte von Amsterdam Vallon zu transportieren und sie zu erzählen. Eine Geschichte, die sich in der industrialisierten Zeit von New York abspielt. Martin Scorsese nennt seine Epos, seine Geschichte: Gangs of New York.
Der Prolog - "Priest" Vallon vs. William Cutting
Die Hauptgeschichte beginnt im Jahre 1846. Der Schauplatz ist New York City. Verfeindete Gruppen kämpfen um die Vorherrschaft von Bezirken und die Daseinsberechtigung jedes einzelnen in der Stadt. Der erste Gedanke, denn ich bei der Anfangssequenz hatte „Sind wir denn hier in einer Freakshow?“. Nun gut. Ist jedoch alles halb so tragisch. Trotzdem war ich ein wenig überrascht und erstaunt, da Scorsese selten solch abgedrehte Typen auf die Leinwand bringt. Scorsese zeigt dem Zuschauer irgendwie die skurillsten Figuren der Industrialisierung. Einer von diesen Charakteren ist „Priest“ Vallon. Er ist der Anführer einer Gang. Der Prolog zeigt Vallon, wie er sich mit seiner Gang auf den Weg macht, um gegen seinen Erzfeind, der den Nativists angehört, zu kämpfen. Auf der Gegenseite steht Vallon´s Todfeind William „Bill the Butcher“ Cutting, der der Anführer der Nativist ist. Was folgt ist an Sinnlosigkeit kaum zu überbieten. Die Verfeindeten Parteien schlagen sich Gegenseitig nieder, töten einander und klopfen sich das Hirn zu Brei. Der imanigäre Ring, des Kampfes, ist ein Platz, der „The Five Points“ genannt wird. Fünf Weggabelungen münden hier und werden eins. Five Points ist ein Symbolträchtiger Ort. Hier werden Schlachten ausgetragen, gewonnen und verloren. Blut fließt in Strömen und langsam färbt sich der winterliche Schnee Blutrot. Am Ende dieser Schlacht kann es immer nur einen Gewinner geben. Diesmal ist es William Cutting. Er sticht vor Amsterdam Vallon, "Priest" Vallon´s Sohn, Vallon nieder und tötet ihn.
Der Hauptplot - William Cutting vs. Amsterdam Vallon
Die Jahre verstreichen und währenddessen wächst Amsterdam Vallon bei einer christlichen Familie als Waisenkind auf. Nach 16 Jahre verläßt er das Waisenhaus. Das erste was ihn treibt ist der Gedanke, seinen Vater zu rächen. Somit führt ihn sein Weg zurück zu seinen Wurzeln, zu den Five Points. Amsterdam erfährt, dass William Cutting zum gefürchtesten Mann von ganz New York City aufgestiegen ist. Selbst Lokalpolitiker fürchten ihn und bitten um dessen Hilfe, um stimmen für den Wahlkampf zu sammeln. Amsterdam braucht nicht lange und er erkämpft sich den Respekt von William Cutting. Vallon´s plan ist es William zu untergraben und ihn zum richtigen Zeitpunkt zu töten. William ahnt dies freilig ersteinmal nicht und sieht Amsterdam fast schon als imanigären Ziehsohn, den er nie gehabt hat. Als legitimen Nachfolger für seinen Tron der Five Points. Denn William ist alt geworden. Das wissen auch seine Gegner. Eins der schönsten Zitate des Film war in einer Szene in der William schwach und zerbrechlich in einer amerikanischen Flagge eingehüllt ist und sich Amsterdam öffnet. William erzählt viel und dann sagt er diesen einen entscheidenen Satz zu Amsterdam.
Weist Du, warum ich hier so lange überlegen konnte? Ich habe es mit Furcht erreicht.
Scorsese auf dem Weg der Selbstfindung?
Mr. Scorsese was haben sie sich eigentlich hierbei gedacht? Nach Filmen wie Taxi Driver, Hexelkessel Brooklyn, Wie ein wilder Stier, Goodfellas, Kap der Angst, Casino, welche alle großartig waren. Nun schickt uns Scorsese 150 Jahre zurück in die Vergangenheit nach New York City, um uns teilhaben zulassen, wie sich ein paar Amerikaner und Einwanderer die Rübe zu Brei schlagen. What does it mean? Gangs of New York ist ein Film voller sinnloser Gewalt. Gut Krieg ist sinnlos und brutal.
Die Charaktere gehen meines erachtens in der Ausstattungorgie und den Kulissen von Gangs of New York unter. Zu Daniel Day Lewis kann ich nur sagen, dass er den Film zum Großteil getragen hat. Lewis spielt die Rolle des William „Bill the Butcher“ Cutting sehr gut. Mir hat vor allem sein stranger Gesichtsausdruck gefallen. Doch leider haben die Charaktere bei mir keinen besonderen Eindruck hinterlassen. Mir war am Ende sogar völlig gleichgültig, wie die Geschichte ausgeht, da ich mich mit den Charakteren kaum identifizieren konnte. Nicht Di Caprio noch Daniel Day Lewis bis hin zu Cameron Diaz, konnten bei mir Spannung und Interesse erzeugen.
Doch Gangs of New York hat aber auch vieles, was den Film sehenwert machen. Eine tolle Ausstattung, eine geniale Kulisse und gute Kostüme, die ich zwar für ein wenig übertrieben für diese Zeit finde aber nun gut. Michael Ballhaus setzt das ganze Geschehen dann noch in den richtigen Blickwinkel. Das Bild und die optische Brillianz kommt dann erst so richtig im Kino zur Geltung. Ballhaus hätte schon den Oscar für sein geniales Auge verdient.