Audition: Lovestory Extreme - pixelmonsters.de
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Audition

von nEon,

Audition (Odishon) zu beschreiben ist recht schwierig. Es gibt da einige Begriffe, die aber meistens ins Extreme gehen und führen. Zu recht oder zu unrecht? Diese Frage stellte ich mir jedenfalls, bevor ich Audition sah. Als ich mir dann Audition letztendlich zu Gemüte führte, kam bei mir ein seltsames, mulmiges und bedrückendes Gefühl auf. Ich hatte zuvor schon so manches von diesem sehr ungewöhnlichen Film gehört, doch was mich letztendlich so tief traf und beeinflusste war weniger das erschreckende Ende, sondern vielmehr der Weg, der dahin führt.

Wie so viele vor mir, stellte ich mir immer und immer wieder die selbe Frage. Warum ausgerechtet dieser „gebrochene“ Mann? Ein Mann, der seine Frau verloren hat, einen netten Sohn hat. Der im Grunde genommen ein ganz normaler Familienmensch ist, auf der Suche nach einer neuen Liebe. Doch die Realität ist beängstigend und grausam.

Sieben Jahre, nachdem der Geschäftsmann Aoyama (Ryo Ishibashi) seine Frau verloren hat, versuch er auf drängen seines Sohnes und seines engsten Freundes (Myuki Matsuda) hin, eine neue Liebe zu finden. Sein Freund, der von Beruf TV-Produzent ist, greift Aoyama bei der Suche tatkräftig unter die Arme. Beide veranstalteten ein Art Hauptrollencasting für eine angeblich geplante TV-Serie. Aoyama hat nun die Wahl der Qual und seine Wahl trifft zufällig die mysteriöse und rätselhafte Asami (Eihi Shiina).

Dies ist im Großen und Ganzen der grobe Hauptplot, mit dem sich der Film etwa gut eine Stunde beschäftigt. Der Zuschauer erfährt viel. Sieht den Alltag des liebenswürdigen Aoyama und baut so eine gewisse Bindung zum Hauptcharakter auf. Doch was dem Zuschauer verborgen bleibt, ist der rätselhafte Charakter von Asami.

Audition
Odishon

Produktion Japan 1999
Laufzeit 115 Minuten
Kinostart 25. Januar 2001
Fazit von nEon

Es ist schon faszinierend, mit welchem Geschick und Feingefühl Takashi diesen Film fotografiert hat. Es gibt kaum irgendwelche harten Brüche und der Film hat ein gewisse harmonische Ader. Doch Takashi Miike führt den Zuschauer direkt in die Enge, treibt ihn und spielt mit dessen Ängsten wie ein Komponist im Symphonieorchester. Immer wieder habe ich mich ertappt, wie ich mit den Händen im Gesicht auf der Couch lag und ich mir einfach nicht zutraute, diesen bösen kleine Film weiter anzuschauen. Mein Ersteindruck des Filmes liegt bei 4 Sternchen, da mir noch zu viele Bilder des Filmes durch den Kopf schwirren. Dennoch... ein zweites Mal will ich mir den Film erst einmal noch nicht gönnen. Eine richtige Empfehlung kann ich für diesen Film auch nicht so richtig aussprechen. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er von Miike auf eine Reise durch seine perversen Gehirnwindungen geschickt werden will. Mich hat das japanische Kino, jedenfalls mal wieder fasziniert und ich wurde in seinen Bann gezogen.

8
/ 10