Wird die neue Spinne ganz fantastisch? - pixelmonsters.de

Wird die neue Spinne ganz fantastisch?

von ComancheMan,

Gestern wurden von Sony in einem weltweiten Parallel-Event erste Einblicke in den kommenden Sommerblockbuster The Amazing Spider-Man, der einen kompletten Neuanfang darstellen soll, präsentiert. Ein ganzes Kino voller Fans und Interessierter wollte und sollte sich eine Meinung zum ersten Langtrailer sowie weiteren, zusammengeschnittenen, fast 10 Minuten Material bilden.

Obwohl Sony unter Anderem wegen der Kälte technische Probleme hatte und man sich nicht in die Übertragung der internationalen Präsentationsmoderation einklinken konnte, so gab es doch mit den vorbereiteten Ausschnitten wenigsten das Wichtigste zu sehen.
Der 2-Minuten-3D-Trailer konnte jedoch die Begeisterung über einen neuen Spider-Man-Film noch nicht voll aufflammen lassen. Der sehr offenherzige Clip machte aber immer schon mal klar, dass Peter Parker, jetzt gespielt von Andrew Garfield, es mit dem Lizzard aufnehmen müssen wird, der ein bisschen übertrieben von Rhys Ifans gespielt wird. Gwen Stacy, gespielt von Emma Stone, ist sein Love-Interest, bei er sich wieder ein bisschen schwer tut. Nicht zuletzt weil ihr Vater der Polizeichef ist und es auf Spidy abgesehen hat. Als weiterer Hintergrund muss sich Peter diesmal mit dem Erbe seines Vaters herumschlagen, das ihm letztlich zu seiner Spider-Man-Technik verhilft.
Obwohl heftig versucht wird Parker diesmal wieder etwas cooler und souveräner wirken zu lassen (er hat jetzt ein Skateboard!), hat sich gegenüber dem Design der Vorgänger eigentlich gar nicht zu unheimlich viel geändert. Der größte Schritt ist der zu 3D und das wirkt nicht in jedem Bild perfekt. Manchmal ist dafür etwas zu viel Action im Bild oder es wurde zu schnell geschnitten. Bei ruhigen Bildern sieht der Effekt aber sehr gut aus.

Bei dem dem Trailer folgendem ausführlicheren Szenenzusammenschnitt im Anschluss waren dann auch noch nicht alle Bilder fertig was die digitalen Effekte angeht und auch an der musikalischen Untermalung soll wohl etwas gearbeitet werden. In diesen Schnipseln konnte man dann aber schon noch mehr Details über die Story erkennen. So wird wohl ein großer Teil des Films in Peter Parkers High School spielen, vor allem während des Zeitraums, in dem er seine Kräfte kennenlernt und testet. Elemente wie prügelnde Mitschüler könnten dabei ziemlich klischeehaft wirken, wenn das fertige Produkt nicht noch ein paar Überraschungen hat. Die ersten Tage als Superheld wirkten im Preview-Material auch ein bisschen von Kick-Ass inspiriert, so sehr wie sich Parker anfangs quält. Highlight des Materials war dann eine große Actionszene auf einer von New Yorks unzähligen Brücken. Dort zerlegt der Lizzard mal wieder ein paar Autos und Spidy muss die Insassen davor schützen in den Fluss zu stürzen. Richtig innovativ wirkte die Idee dabei nicht. Auch dass sich Parker für die Entstehung des Lizzards verantwortlich fühlt und ihn deshalb aufhalten muss, ein klassisches Motiv des Franchise. Einzig das Schwingen durch die Häuserschluchten in 3D könnte einen echten neuen Mehrwert bieten, wenn es richtig umgesetzt wird.

Insgesamt wirkten die gezeigten Ausschnitte aber doch recht vielversprechend, ich zumindest hätte Schlimmeres erwartet. Ob dieser Reboot nun wirklich nötig war und nicht allein der Wechsel zu einem jüngerem Schauspieler gereicht hätte, kann als fragwürdig gesehen werden. Zumindest aber die Comic-Fans sind wohl nie so ganz warm geworden mit den Raimi-Teilen und bekommen hier eine leicht andere Variante geboten. Alle Beteiligten des Films scheinen anhand dieser ersten Bilder zu wissen, was sie tun und erreichen wollen und insofern kann man sich den Film dann wahrscheinlich auch relativ schmerzfrei ansehen. Und nebenbei hat Sony damit auch die Möglichkeit eine ganz neue, sehr junge Zielgruppe anzusprechen, die die Raimi-Reihe vielleicht nicht erreichen hat können.

The Amazing Spider-Man
The Amazing Spider-Man

Produktion USA 2012
Laufzeit 136 Minuten
Kinostart 28. Juni 2012