The Elder Scrolls IV - Oblivion Review: - pixelmonsters.de
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The Elder Scrolls IV - Oblivion Review

von nEon, 24.03.2007

Bethesdas Meisterwerk, dass moderne Rollenspiele quasi definierte, im Pixelmonsters-Test.

Ich sehe einen riesigen Hang herunter und bekomme vor Staunen den Mund nicht mehr zu. Verträumt blicke ich über die weiten Ebenen von Tamriel und kann beileibe nicht meine Faszination verbergen. Der Himmel tränkt sich in ein wunderschönes Rot und taucht wenig später in ein zartes Gelb, dass sich auf gar wundersame Art vermischt. Gebannt schaue ich die Vegetation näher an und merke wie lebendig diese doch wirkt. Während ich dies erlebe, erhallt im Hintergrund ein melodisches Musikstück, welches dieses ganze Erlebnis merklich intensiviert und jetzt wird mir klar... Ich bin in einer fremden & mythischen Welt angekommen, der ich mich in den nächsten Wochen, gar Monaten, nicht mehr entziehen kann. Diese Welt heißt Tamriel und ist der Ort indem sich Bethesda's neustes Rollenspiel „The Elder Scrolls IV – Oblivion“ abspielt. Es ist mittlerweile 4 Jahre her seitdem wir uns in der Welt von Vardenfell, dem Dritten Teil der „Elder Scrolls“ Serie, spielerisch verlieren konnten.

The Elder Scrolls 3 - Morrowind war ein zweischneidiges Schwert. Zum einen begeisterte dieses komplexe Rollenspiel durch seine unglaubliche Spieltiefe und alle hartgesottenen Rollenspielfans hatten für Monate ihre Freunde an dieser Komplexität und manchmal etwas zähen Spielweise. Eigentlich war Morrowind mehr als nur ein Rollenspiel. Man konnte sich in seiner Welt verlieren und Stunden über Stunden in dieser simulierten Offlinewelt verweilen. Heute würde ich sogar soweit gehen und es mit einer Offlinevariante von World of Warcraft gleichsetzen.
Am Anfang war immer das ...

Mittlerweile ist ein wenig Zeit seit der Veröffentlichung von The Elder Scrolls IV vergangen und es ist viel rund um die Serie passiert. So wurde die Tage ein fünfter Teil der Serie angekündigt. Diesen werden wir aber wohl erst in 3 Jahren zu Gesicht bekommen. Wie schon bei den Vorgängern der Serie wird Bethesda auch hier wieder auf das Sologaming setzen. Weiterhin erschien ein, auf halbgarer Flamme gekochtes, Add-On Knights of the Nine für Oblivion. Dieses empfanden viele Fans als pure Abzocke, da es sich hierbei nur um eine Sammlung von offiziellen Miniplugins handelte. Doch im Jahr 2007 soll alles besser werden. So kündigte Bethesda letztes Jahr ein „richtiges“ Add-On an, dass den Namen Shivering Isles erhalten hat.
Doch kommen wir zum Hauptspiel „Oblivion“. Da es nun ein Jahr auf dem Markt ist, konnte ich mich mit dem Game recht intensiv auseinandersetzen. Die Hauptquest habe ich mittlerweile durchstanden und das ein oder andere Haus konnte ich mir auch schon gönnen. In meinem Garten steht mein aufgepimpter Gaul und ich trage meine niegel-nagel-neue Ebenerz Rüstung die ich gerade von jeglichen Blutflecken aus den Arenakämpfen gesäubert und poliert habe. Bethesda hat die Gunst der Zeit erkannt und pflegt die Aspekte eines „Pimp my Ride's“ oder „Made“ in Oblivion ein. In Oblivion zählt der Status wieder mehr, als die Charakterskills und es wird wieder „gepimpt“ was das Zeug hält. Nach dem Solgan „Mein Haus, mein Pferd & meine Rüstung!“ Es fehlt eigentlich nur noch die Frau aber dieses Kapitel hat Bethesda leider komplett ausgeblendet.

Es hat gut vier Jahre gedauert bis aus der Idee von Morrowind der Nachfolger entwickelt wurde. Gleich zu Beginn merkt man, dass sich beim Spielprinzip nicht besonders viel verändert hat. Immer noch steht es Euch völlig frei überall hinzugehen und alles zu erforschen was ihr als interessant ertrachtet. Oblivion legt euch hierbei keine Fußfesseln an und das Rollenspiel ist eines der komplexesten Spiele des letzten Jahres.

Die Gruft ruft... bäh Ratten!

Der Anfang wirkt erst einmal recht unspektakulär. Ihr startet in einer Gefängniszelle und Euch läuft zufällig Kaiser Uriel Septim über den Weg (im Original wird dieser von Patrick Stewart gesprochen). Ähnlich wie beim Vorgänger seit ihr gefangen und besitzt die Fähigkeiten eines Kleinkindes. Doch durch einen ungewöhnlichen Zufall werdet Ihr befreit und das Spiel kann beginnen. So lauft ihr die ersten Spielminuten etwas unbeholfen durch ein paar dreckige Gefängnisgewölbe, metzelt biedere Ratten in den Rattenhimmel, schleicht euch an grenzdebilen Orks vorbei und sammelt alles, was Euch in die Finger kommt. Nach gut einer Stunde habt Ihr dann auch schon das Einstiegstutorial gemeistert. Daraufhin werdet Ihr auch schnell noch Zeuge wie Septim in Euren Händen das Zeitliche segnet und die Hauptquest nimmt seinen Lauf. Wieder einmal werdet Ihr zum Auserwählten ernannt, der eine ganze Welt vor den Mächten des Bösen schützen soll. Da sich im Königreich unzählige Obliviontore geöffnet haben und durch diese unzählige Monster die Bevölkerung von Tamriel bedrohen liegt es nun an Euch diese zu schließen und den Nachfolger des Kaisers zu finden. Nachdem ihr die Gewölbe hinter Euch gebracht habt, geht es auch schon an die frische Luft und die unendlichen Weiten von Tamriel können von Euch erforscht werden. So steht es Euch nun völlig frei, was ihr als nächstes machen möchtet. Entweder ihr verfolgt die Hauptquest oder ihr erkundet die riesige Welt von Oblivion. Ein Kompass in der unteren Interfaceleiste zeigt Euch ungefähr wo sich Dörfer, Städte und Obliviontore befinden. Manchmal frage ich mich wieso man das Ding nicht kaufen musste. Im meinem Lieblingsrollenspiel Ambermoon, welches vor Jahrzehnten für den Amiga 500 erschien, musste man dies doch auch tun...

Charakterklassen

Auch in Oblivion müsst ihr zu Beginn des Spiels euren eigenen Charakter generieren. Hier stehen euch wieder unzählige Eigenschaften, Charakterklassen und Rassen zur Verfügung. Mit dieser Hilfe könnt ihr Euch euer perfektes Alter-Ego-Profil erstellen. Zur Auswahl stehen euch zum Beispiel Dunkelelfen, Waldelfen, Kaiserliche, Bretonen, Orks und noch andere Rassen. Diese unterscheiden sich jeweils in Aussehen, Attributen und Spezialfertigkeiten. So sind einige Klassen stärker in Schwertkampf, Schwere Rüstung und Nahkampf und andere Klassen wie die Hochelfen haben sich mehr auf magischen Fertigkeiten spezialisiert. Unterteilt wird in Oblivion grob in Kampf, Magie und Diebesfertigkeiten. Aber bevor ich Euch hier alles herunterbete schaut lieber selbst ins Handbuch. All jenen denen diese Prozedur jedoch zu langwierig ist, wird mit der automatischen Charaktererstellung geholfen.

Skill deinen Charakter

Das A und O bei Oblivion ist das Hochleveln Eures Charakters. Hier wurde das altbewährte Prinzip von Morrowind übernommen und ihr skillt eure Attribute, sobald ihr etwas macht. Wer nur das Schwert im Kampf nutzt, wird bald zum Meister in der Schwertkunst aufsteigen, wer wie ein Flummi durch die Gegend hüpft, skillt allmählich seine Akrobatikskills und wer lieber seine Rüstungsgegenstände selbst repariert anstatt immer zum Schmied zu rennen, wird schon bald zum Meisterschmied aufsteigen. Euer Charakter ist je nachdem welche Klasse ihr gewählt habt mit unterschiedlichen Hauptskills und Nebenskillfertigkeiten bestückt. Sobald ihr die Hauptfähigkeiten genug verbessert habt, könnt ihr schließlich Euren Charakter aufleveln und ihr könnt sobald ihr geruht habt Attribute wie Stärke, Widerstand, Geschicklichkeit und Intelligenz mit erhaltenen Punkten stärken. Je nachdem welche Skills ihr im Spiel vorher gelevelt habt, werden diese Punkte mit Multiplikatoren addiert. Eurer Charakter wächst mit den Erfahrungen, die ihr im Spiel sammelt und das verleiht Oblivion eine realistische Marke.

Der Kampf ... Blocken, Angreifen, Blocken, Angreifen...

Der Kampf gestaltet sich anfangs meist recht fordernd. Zu Beginn empfand ich die Kämpfe immer als recht schwer, da ich das Prinzip des Blockens nie so recht verstanden hatte. Aber nachdem ich mich erfolgreich in blutigen Kämpfen in der Arena nach oben geschlafen ... ähhh geschlagen habe, habe ich das Prinzip des Kämpfens endlich verinnerlicht und muss feststellen, dass es mir immer wieder Spaß macht, mich im Schwertkampf mit meinen Gegner zu messen. Natürlich ist es einfach wunderbar, wenn man hierbei seine Angriffe mit Magie kombiniert. Das macht besonders viel Spaß und ist interessanter als nur stupide auf den Gegner einzudreschen. Das Skillsystem ist von Bethesda so angepasst worden, dass ihr je nachdem welchen Levelgrad ihr in einer Fähigkeit (Schwerkampf, Stumpfe Waffe, Dolche, Bogen etc.) besitzt, die Möglichkeit habt, Spezialattacken auszuführen.

Diese können den Gegner sogar lähmen oder ihn dazu bringen die Waffe bzw. das Schild fallen zu lassen. Damit die Kämpfe immer ausgeglichen sind und ihr Euch in einem höheren Charakterlevel nicht langweilt, operiert Bethesda mit einem kleinen Trick. Die Gegnerstärke wird durch Euch selbst beeinflusst und sie passt sich eurem Level an. Dies hat natürlich den Vorteil, dass ihr immer gleich starke Gegner habt und die Kämpfe somit nicht so schnell langweilig werden, bis ihr im Schwertkampf zum Meister aufgestiegen seit und ihr Rüstungsgegenstände besitzt, an denen sich die Gegner selbst Schaden zufügen. Dann nämlich wird's etwas langweilig und ihr müsst den Schwierigkeitsgrad höher schrauben, da es sonst recht schnell langweilig wird.

Queststrukturen

Die Geschichte von Oblivion fordert den Spieler gleich zu Beginn. Doch wenn Ihr keine Lust auf die Hauptquest habt, könnt ihr Euch in ganz Tamirel mit den zahlreichen Nebenquests vergnügen. Außerdem könnt ihr euch einer der 4 Gilden bzw. allen Gilden anschließen und in deren Auftrag zahlreiche Quests lösen. Diese reichen vom einfachen Botengang bis hin zur komplexen Missionsstruktur. Die Quests sind hierbei von Grund auf verschieden und motivieren immer wieder aufs Neue und man denkt eigentlich nie... "Hey ist das wieder abgedroschen." Meistens sind die Missionen auch in einer guten Stunde zu erledigen, sodass ihr nie länger für eine solche benötigt.

Dann aber beginnt die große Entdeckungsreise und Oblivion lässt Euch auch wieder hierbei den größtmöglichen Freiraum. Das Prinzip von Morrowind hat sich somit zum Glück nicht verändert. Sobald ihr mal ein wenig abseits der Pfade lauft, erstrecken sich unglaublich große Felder und ihr findet Schreine, Ruinen, alte Festungen und verborgene Plätze die ihr eigentlich nicht aufsuchen solltet. In den Ruinen verstecken sich fiese Gegner und es erwarten euch neue Ausrüstungsgegenstände. Manchmal ist man wieder ein wenig überfordert, da es an jeder Ecke nur so von NPCs wimmelt und Eure Hilfe immer gern gesehen ist. Was mir als Morrowind-Spieler aber gleich zu Beginn auffiel ist die Tatsache, dass Oblivion viel einsteigerfreundlicher geworden ist.

So hat der Spieler einen Kompass, dem ihr Blind vertrauen könnt und das manchmal etwas lästige Suchen nach Personen wird somit wesentlich komfortabler. Auch die automatische Reise ist eine hervorragende Erweiterung. Dadurch wird das Spiel durch seine Laufwege nicht künstlich in die Länge gestreckt und es liegt an Euch selbst wie tief ihr in das Spiel tauchen wollt und ob ihr jeden einzelnen Quadratmeter von Tamriel untersuchen wollt. Anfangs hatte ich Angst, dass das Spiel durch Automatisierung des Reisens seinen Reiz verliert und man sich somit nur noch über die Wegpunkte bewegt und selbst das Erforschen der Welt vernachlässigt. Manchmal erinnert mich Oblivion an das gute alte Ultima IV. Der grafische Stil der Städte und auch der Wälder ist manchmal ähnlich und man kann sich vor der Ultima-Reihe eigentlich nur verneigen, da dieses Spiel im 3rd Person Rollenspielbereich ein Vorreiter für dieses Genre war.

Mein Pferd, mein Haus & meine Rüstung

In Oblivion könnt ihr wieder alles tun, was das Abenteuerherz begehrt. In der Welt stehen wieder unzählige Gebäude bereit und warten nur darauf von Euch bezogen zu werden. Außerdem ist es nun endlich möglich Pferde zu kaufen und mit diesen schneller durch die Welt zu reisen. Dies ist von immensem Vorteil und spart einiges an Zeit. Das Wichtigste sind aber wieder einmal die Rüstungsgegenstände. Wozu spielt man ein Rollenspiel ... richtig, es geht doch im Grunde nur ums Sammeln von Wertgegenständen. Ich habe jetzt nicht mitgezählt, aber ihr könnt in Oblivion die unterschiedlichsten Rüstungsteile tragen und eurer Alter-Ego nach Lust und Laune beschmücken. Hierbei stehen euch wieder Hunderte von Gegenständen zu Verfügung die ihr im Verlauf des Spiels auch noch verzaubern könnt. Es ist wieder einmal unglaublich mit wie viel Enthusiasmus Bethesda an ihre Arbeit gegangen sind. Die Rüstungen sind aller erster Güte und es ist sehr motivierend alle Gegenstände einer Rüstung komplett zu besitzen.

Oblivion steuert sich recht intuitiv. Gespielt wird wie in einem Ego-Shooter. Bei Bedarf könnt ihr von der First-Person-Perspektive in die dritte Person schalten und Ihr seht Euren Recken von hinten. Diese Perspektive ist im Grunde für Kämpfe ungeeignet. Sieht aber schön aus und verschafft mehr Übersicht, wenn ihr Euch durch die Welt von Oblivion bewegt. Aber im Grunde sollte man bei der Ego-Ansicht verweilen, da es sich in dieser Perspektive am Besten spielt.

Grafik oder einfach die Geschichte von Bump Maps, Shader 3.0 & oder wie das immer so alles heißt...

Die Spielwelt von Oblivion finde ich faszinierend und ist in meinen Augen schön umgesetzt. Der Stil hat etwas werbestilisiertes und ist im Grunde eigentlich nie wirklich dreckig. Auch wenn ihr Euch mal durch ein paar dunkle Gewölbe bewegt ist die Optik an die Hochglanzwerbeästhetik angelehnt. Die Frage des Stils ist immer eine schwierige, aber mir gefallen diese überladenen Farben und dieser Glanz in der Oblivionwelt. Die Architektur ist gut, aber könnte im Grunde mehr Polygone vertragen. Die Texturen sind meist recht hoch aufgelöst. Aber um Oblivion in seiner schönsten Pracht zu sehen, muss man das Spiel leider tweaken. Hier hat Bethesda deutlich geschlammt. Tweakt man Oblivion nämlich nicht, so werden entfernte Texturen unglaublich schwammig dargestellt und das trübt den Gesamteindruck deutlich.

Lokalisierung, wer, wie, was, ... Prädikat „was is'n das?!?“

Die Lokalisierung hat Bethesda diesmal selbst in die Hand genommen und so sieht es an vielen Stellen auch etwas merkwürdig aus. Die Schrift ist oftmals zu groß und es gibt einige wenige Passagen in denen die deutschen Texte nicht komplett übersetzt wurden. Das nennt man dann wohl Denglisch. Manche nervt diese Tatsache, aber mich hat es im Grunde nicht so wirklich gestört. Diese kleinen Faux-pas könnte Bethesda mit einem kleinen Patch beheben. Aber leider hat dies Bethesda nach 9 Monaten seit Release immer noch nicht getan. Jeder sollte für sich selbst ein Urteil zu diesem Thema bilden und für sich entscheiden, ob er es nun gut oder schlecht findet. Für Kundenfreundlichkeit spricht das aber nicht. Zum Thema Lokalisierung kann ich noch erwähnen, dass mir die deutsche Sprachausgabe im Großen und Ganzen gut gefallen hat. Die deutschen Stimmen transportieren die Seele des Spiels gut und ich wurde atmosphärisch nicht enttäuscht. Aber im Vergleich zum Original ist es klar, dass die deutsche Version abfällt. Zum Ende hin konnten die Synchronstimmen leider nicht mehr so überzeugen, da es einfach zu wenige sind. 5 Synchronsprecher mehr hätten hier geholfen.

Mängelliste & Grenzgänger

Zu bemängeln gibt es einiges. So fallen einem sofort diese diffusen unsichtbaren Wände auf, wenn ihr an die Grenzen der dargestellten Welt von Tamriel kommt. Oft bleibt ihr auch einfach in der Levelarchitektur zwischen Steinbrocken hängen oder die NPCs kommen nicht weiter, weil der Spieler einen von Bethesda unkontrollierten Bug ausgnutzt hat. Aber ich möchte betonen, dass dies alles in der Komplexität des Spiels untergeht und es regelrecht erstaunlich ist, dass es nicht noch mehr Bugs ans Tageslicht geschafft haben.

Neben den Bugs gibt es auch viele Gameplayschwächen. So sind die Obliviontore viel zu einfach. Das ist wohl mit einer der größten Probleme von Oblivion. Hat man erst einmal den Dreh raus, ist es ein Einfaches ein Obliviontor zu schließen. Da es nun mal viele von diesen Toren gibt und diese im Grunde auch immer gleich aussehen, wird das Schließen der Tore bald zur lästigen Nebenaufgabe und der Spieler selbst zwingt sich schon so schnell wie möglich den Seelenstein zu ergattern um nicht durch diese Pflichtaufgabe vom restlichen Spiel gelangweilt zu werden. Denn die normalen Quests sind dazu im Vergleich sehr abwechslungsreich geraten. Das hätte ich mir in der Zwischenwelt auch gewünscht. Hier sind kaum Charaktere anzutreffen und es gilt eigentlich immer nur auf die armen Monster einzuschlagen, die sich eigentlich nur gegen diesen fiesen Eindringling schützen. A propos Monster ... Die Gegner sind alle nicht besonders intelligent und machen es Euch oft viel zu einfach. Ein paar mehr KI-Routinen hätten hier mehr gebracht. Schwierig sind eigentlich immer nur die Kämpfe in denen die Gegner in engen Räumen zu fünft mit magischen Gegenständen auf euch einschlagen. Das ist fordernd und macht Spaß. Aber davon gibt es zu wenige Szenarien.

Leider ist Oblivion auch wieder wie aus einem Baukasten zusammengesetzt, der durch eine große Außenwelt zusammengehalten wird. Jede Höhle, jede Gruft und jede Festung ähnelt ihrem Vorgänger wie die Faust aufs Auge. Mir kommt es oftmals so vor als habe man am Ende der jeweiligen Gruft immer nur einen besonderen Gegenstand deponiert. Oft ging ich auch leer aus und in der finalen Endtruhe einer Gruft waren nur ein paar läppische Goldtaler. Die Tatsache, dass das Gesetz überall ist nervt auf Dauer. Ihr könnt nichts stehlen ohne dass es den Wachen auffällt. Diesmal sind alle gestohlenen Gegenstände mit einer roten Hand markiert und wenn Ihr von den Wachen erwischt werdet seit ihr Eure geklauten Gegenstände alle wieder los, da die Wachen genau sehen, was ihr denn gestohlen habt. Irgendwie unlogisch. Wird im Mittelalter schon eine so ausführliche Datenbank geführt? Diese Allwissenheit finde ich leider etwas übertrieben. Doch wenn ihr einen wertvollen geklauten Gegenstand besitzt, könnt ihr ihn Euch wieder zurückholen. Dazu müsst ihr Euch aber gefangen nehmen lassen und ihr werdet in den Kerker gesperrt. Hier schmachtet ihr dann einige Zeit und mit viel Glück schafft ihr es aus dem Verließ und seit dann auf „freiem“ Fuß. Dann müsst ihr nur noch im Kerker die Truhe mit Euren geklauten Gegenständen finden. Das größte Manko am vierten Teil ist diesmal, dass die Hauptquest für ein solch episches Spiel leider etwas kurz geraten ist. Ihr habt zwar die Möglichkeit nach Beendigung der Hauptquest weiterhin in Tamriel zu verweilen und bis an euer Lebensende dort zu wandern und alle Subquests zu lösen. Aber an der politischen Situation oder großen Ereignissen habt ihr keinen Anteil mehr. Das ist ein wenig schade.

The Elder Scrolls IV - Oblivion

Entwickler Bethesda Softworks
Publisher Bethesda Softworks
Genre Rollenspiel
dt. Version gekürzt nein
Release 23.03.2006
System PC
Fazit von nEon

Endlich mal wieder ein Offlinerollenspiel. Wie lange habe ich mir dies gewünscht und ich habe jede Nacht im Bett gelegen und die Hoffung nicht aufgegeben. Mir sind diese ganzen WoW's, Guild Wars & Everquest's und was es sonst noch alles da so gibt reichlich am Hintern vorbeigegangen, da sie mich nicht die Bohne interessiert haben. Das ist mir alles viel zu suspekt und ich habe nie Spaß daran gefunden. Denn ich möchte ganz allein eine Welt erforschen, die noch nie jemand anderes vorher betreten hat. Tut mir leid... da bin ich extrem egoistisch veranlagt, wenn es um so etwas geht. Denn wenn ich wirklich die Multiplayerschlachteplatte haben möchte, dann installiere ich mir doch lieber noch einmal das gute alte DIABLO 2. Doch zurück zu Oblivion. Oblivion ist einfach durch seine traumhafte und märchenhafte Optik ein absoluter Hingucker und für mich ist Bethesda's neustes Spiel das bislang beste Rollenspiel auf dem Spielemarkt. Hier findet ich alles was mein Rollenspielherz schneller, intensiver und höher schlagen lässt. Verwunschene Festungsruinen, fordernde, interessante und lustige Quest's, die mich immer und immer wieder begeistern und eine unglaubliche spielerische Freiheit. All das was ich mir von einem Rollenspiel wünsche. Wenn ich immer so über Oblivion meine Gedanken reflektieren lasse, dann erinnere ich mich immer wieder gerne an eins meiner intensivsten Rollenspielerlebnisse zurück. Dieses Rollenspiel hieß Ambermoon und war ebenfalls von solch epischem Schlage. Wie einst Ambermoon präsentiert sich Oblivion so glaubwürdig. Man könnte fast meinen, dass das Spiel ein eigenes Leben führt und eine Seele besitzt, die auf gar wundersame Weise mit dem Spieler in einer Symbiose verschmilzt. Auch der vierte Teil Oblivion reiht sich wieder wundervoll in die Quadrilogie der Elder Scrolls-Serie ein. Ich kann allen, die nur ein kleines Flair für wunderbare Welten haben, dieses Spiel ans Herz legen. Oblivion wird all jene Spieler glücklich machen, die sich dem Spiel vollends hingeben können und die Quest nicht als lästige Zwangsaufgabe ansehen. Hier muss man selbst Hand anlegen und durch die unbekannten weiten Steppen laufen und diese erforschen. Wenn man dies nicht tut bleibt Euch ein großer Teil des Spiels dem Spieler verborgen. Also worauf wartet ihr noch ...

8.5