Test Drive Unlimited Review: Sommer, Sonne, Sonnenschein und Online sein! - pixelmonsters.de
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Test Drive Unlimited Review

von ComancheMan, 17.07.2007

Der Rennspielklassiker Test Drive geht in die nächste Runde. Ob Test Drive Unlimited auch auf unserer Festplatte abgeht wie Schmitz-Katze, lest ihr hier.

Denkt man aktuell an PC-Rennspiele, fallen einem vor allem Untergrund-Rasereien in Großstädten und ultrarealistische Rennsportsimulationen ein. Dass das Genre auch mal für entspannte Cruisingtouren mit Luxusboliden in wunderschönen Landschaften stand, zeigt nun wieder „Test Drive Unlimited“ von Atari. Die neuen Entwickler der Serie, deren Wurzeln sogar bis ins 1987 zurückreichen, haben sich somit einen denkbar guten Zeitpunkt zur Fortsetzung ausgesucht, zumal die XBox-360-Version schon sehr gut einschlug.

Auf den ersten Blick ist man zwar von der detaillierten und brillanten Grafik beeindruckt, man sieht aber nicht sofort die gänzlich neuen Eigenheiten, die das Spiel auszeichnen. Beim ersten Aktivieren der Karten wird einem jedoch klar, dass hier intelligente Köpfe am Werk waren. Nicht nur das „Test Drive Unlimited“ wie aktuell schon üblich eine frei befahrbare Spielwelt mitbringt. Nein, hier hat man gleich ganz Oahu, die drittgrößte Insel Hawaiis, original nachgebaut und dabei vor allem auf die nötige Liebe zum Detail geachtet. Und um das Ganze überschaubar zu halten hat man sich mit der Karte kräftig am beliebten Mapping-Tool „Google Earth“ orientiert. Diese absolut flüssig funktionierende Karte zeigt einem dann die nächsten Missionen, seine Besitztümer, die man sich in Form von Häusern kaufen kann, und Kontrahenten, mit denen man spontan freie Rennen austragen kann. Diese Rennform bringt nicht nur schnelles Geld, sondern erstellt auch die Strecken dynamisch anhand des Original-Straßennetzes, sodass man nicht immer die gleichen Kurse abfahren muss.

Die eigentlichen Missionen des Spiels gestalten sich dagegen eher etwas brav. Neben den typischen Rennen gibt es Transportmission für Personen und Fahrzeuge sowie mit als auch ohne Zeitlimit. Schon nach der ersten Hand voll davon, fällt einem jedoch eine der wenigen großen Schwächen des Spiels auf. Der Zusammenhang zwischen Schwierigkeitsgrad und Belohnung der Missionen ist schlicht haarsträubend. Während beinharte, zeitlimitiert Überführungsmissionen kaum Cash bringen und sich die Belohnung auch noch deutlich mit jeder Beschädigung verringert, sind die einfacheren Fahrten ohne Zeit im Nacken oft deutlich zu gut entlohnt. Orientiert man sich daran, ist es kein Problem innerhalb kürzester Zeit das Konto und die Garage zu füllen. Das überflüssige Geld kann man dann zwar auch ins Outfit des Charakters stecken, dass hat aber keinerlei Einfluss aufs Spielgeschehen.

Genauso schwach ist an „Test Drive Unlimited“, dass nicht genug Missionstypen gibt. Dadurch fühlt man sich, als ob immer wieder die gleichen Missionen gefahren werden und echte Langzeitmotivation mag so kaum aufkommen. Spätestens hier sollte man sich dann mal in den Online-Modus wagen, da der das eigentliche Schmankerl des Spiels darstellt. Hierfür ist zwar ein kostenloser Gamespy-Account von Nöten, aber das Spiel zeigt nur so sein volles Potenzial. Ist man nämlich erstmal verbunden, fällt auf dass auch hier die Einzelspieler-Missionen zur Verfügung stehen. Mit diesem Feature und dadurch wie die Spieler hier in Kontakt treten entsteht bei „Test Drive Unlimited“ ein ganz neues Rennspielserlebnis. Andere Spieler muss man nämlich nicht erst über umständliche und hässliche Chat-Räume treffen, sondern der Spieler entdeckt sie direkt auf der Straße, quasi wie bei Warcraft, nur dass alle heiße Schlitten fahren. Der Neidfaktor entwickelt sich bei besseren Autos dementsprechend schnell und so wird man angestachelt noch mehr Geld zu verdienen und Freunden zu imponieren. Das Spiel wird erst so zum perfektem Single-/Multiplayer-Hybridspiel.

Leider ist auch beim Online-Modus nicht jedes glänzende Stück Felge aus Gold. So hat das Spiel mitunter mit massiven Verbindungsproblemen zu kämpfen. Und wenn man dann doch erstmal drin ist, kann dem Spieler noch negativ aufstoßen, dass man nur sehr wenige andere Spiele gleichzeitig zu sehen bekommt. So ist es mit der Kontaktorganisation in der Online-Welt doch auch nicht ganz ausgereift. Dennoch fallen die Nachteile nicht dramatisch ins Gewicht im Vergleich zu den Innovation die „Test Drive Unlimited“ bringt.

Test Drive Unlimited

Entwickler Eden Games
Publisher Atari
Genre Rennspiel
dt. Version gekürzt nein
Release 08.03.2007
System PC
Fazit von ComancheMan

Rennspiele drohten zu einem Einheitsbrei zu werden und dann kommt dieses Spiel. Eigentlich hat es gar nicht so viel gebraucht, außer die Möglichkeiten von Community-basierten Online-Rollenspielen und einer coolen Satelliten-Karte in einem Spiel zu kombinieren. Dazu kommt jedoch, dass Test Drive die Vorzüge der klassischen Serie konsequent weiterentwickelt. So sind die Auto schön wie in kaum einem anderen Rennspiel, die Landschaft traumhaft und die Grafik weiß das alles auch noch attraktiv rüberzubringen. Lediglich bei den Missionen im Einzelspieler-Modus fehlt es massiv an Kreativität, sodass für Spieler ohne Internet-Anbindung das Genre hier keinen neuen König bekommt. Für alle anderen bietet „Test Drive Unlimited“ ein wirklich neues Rennspiel-Feeling und sticht damit die Konkurrenz aus.

8