Der Klassiker bei uns im Test.
Mal sehen, was dieses Spiel zu bieten hat, dachte ich mir und legte die erste von drei CDs in meine PlayStation ein. Acht Stunden später begrüßten die Vögel die aufgehende Sonne, und ich konnte meine verkrampften Finger vom Joypad lösen und mich zu Bett begeben.
Zur Story: Final Fantasy spielt diesmal nicht in der Vergangenheit oder der Gegenwart, sondern in einer fiktiven Zukunft, in der ein Energiegigant namens Shinra Inc. mittels einer neuen Art der Energiegewinnung und seiner Elitetruppe SOLDIER den Planeten und seine Bewohner fest in der Hand behalt. Makoenergie heißt das Zauberwort in jenen Tagen auf dieser Welt. Sie ist leicht zu erzeugen, und die unmittelbaren schädlichen Nebenwirkungen anderer Methoden sind auch nicht vorhanden. Im Prinzip wird der Lebenssaft der Erde angezapft und in brauchbare Form der Energie umgewandelt. Der andere Effekt von Mako ist, daß Materie oder Lebewesen, die damit bestrahlt werden, eine Art magische Kraft entwickeln. Allerdings hat Mako auch schlechte Nebenwirkungen Durch die ständige Ausbeutung der Lebensenergie des Planeten beginnt dieser langsam, aber sicher zu sterben. Die Oberfläche verwandelt sich in Ödnis, auf der nichts mehr wachst. Die einzigen wirklich bewohnbaren Gegenden sind riesige Stadtkomplexe, die auf Stelzen weit über der Erdoberfläche thronen. Einer davon ist Midgar, dort leben die Wohlhabenden und Mächtigen der Gesellschaft, den nur diese können leisten dort zu sein. Der Rest lebt im Schatten dieser Städte und verkümmert dort restlos.
Um diese Entwicklung aufzuhalten, hat ein kräftiger Kerl namens Barret eine Gruppe gebildet, die den Namen Avalanche trägt. Diese haben sich die Aufgabe gemacht die Menschheit vom Übel Shinra zu befreien und den Planeten zu retten. An dieser Stelle kommt auch der eigentliche Held ins Spiel. Cloud, ein Ex-Soldier, stößt mehr aus finanziellen Gründen zur Avalanche und macht auch gleich beim ersten Schlag gegen einen von Shiras Mako-Reaktoren mit. Aus Geldgier wird aber bald Überzeugung, und Cloud verschreibt sich Avalanche gänzlich. Nach und nach muß aber die Gruppe feststellen, daß der ganze Schlamassel weit größere Auswirkungen hat als zuerst angenommen.
Das alles ist aber nur der Anfang einer sehr spannenden Story, die immer wieder mit überraschenden Wendungen führen kann. Nach und nach kann man so einiges über seine Mitstreiter und vor allem über den eigenen Helden erfahren. Beim Gameplay vom Final Fantasy 7, wurde voll und ganz aus denn älteren Teilen der Serie zurückgegriffen, indem Altbewährtes genutzt wird wie Kämpfe, ltems, Werte, Zauber, usw. die durch ein Menüsystem gesteuert werden. Mit der Steuerung des Helden und der Bedienung der Menüsteuerung kommt man gleich von Anfang an recht gut zurecht, und man dürfte nach etwas Einspielen keine Probleme mehr damit haben.
Wie bei den anderen Teilen dieser Reihe muß man auch in diesem Teil eine Gruppe bis zu drei Personen zusammenstellen. Bei bis zu 12 auswählbaren Charakteren ist das beileibe keine leichte Aufgabe, den jeder hat seine Vor- und Nachteile im Kampf, Cloud z.B. benutzt für seine Attacken ein übergroßes Schwert, Barret ein in seinen Arm eingebautes MG. Die Kämpfe an sich verlaufen in Echtzeit. Die Gegner stehen sich gegenüber, bewegen sich aber erst, wenn sie eine Aktion durchführen. Dann aber werfen sie sich in bester Anime-Tradition mit ihrer Hauptwaffe in die Schlacht. Waffen und Rüstung haben außer Angriff und Schutz noch eine andere Funktion. Wenn sie mit Substanz-Edelsteinen besetzt werden, kann der Held den Gegner auch mit Zaubersprüchen eindecken. Die Erhöhung der Eigenschaften und der Lebensenergie wird vom Spiel übernommen. In verschiedenen Läden, in die man im Spiel immer wieder reingeht, kann man sie mit neuen Waffen, Rüstungen, Heiltränken und auch Substanzen eindecken. Der Schwierigkeitsgrad der Gegner steigt mit der Erfahrung der Spielfiguren kontinuierlich an. Squares Entwickler haben die Möglichkeiten der Playstation sehr gut ausgenutzt.
Bei Final Fantasy 7 wurden sämtliche Hintergrunde und Zwischensequenzen wunderschön gerendert. Die Charaktere werden als Polygonfiguren dargestellt, die aber meist recht kindlich aussehen. Genauso ist es bei den Kämpfen: Hintergrund, Helden und Gegner sind ausnahmslos gerendert und animiert. Neben der Grafik spielt natürlich der Sound eine wichtige Rolle. Die Hintergrundmusik paßt sich ganz den Gegebenheiten der Szene an, in der man sich gerade befindet. Erzählt einer der Charaktere etwas aus seiner Vergangenheit, wird die Musik verträumt, und sanfte Flötenklänge kommen aus den Lautsprechern. Insgesamt ist die Musik sehr schön komponiert und nach einer Weile nicht mehr aus dem Spielgeschehen wegzudenken.